Germanen treffen im Viertelfinale auf den ASV Hof / 27:12-Erfolg über Nendingen zum Abschluss der Gruppenphase

Gespannt blickten die Zuschauer in der proppenvollen Kleiberit-Arena am Sonntag auf die Auslosung der Bundesliga-Endrunde. Letztlich bescherte sie den Germanen den vermeintlich leichtesten aller möglichen Viertelfinalgegner, den ASV Hof. Nur eine Runde später könnte es aber bereits zum Aufeinandertreffen mit dem amtierenden Deutschen Meister aus Köllerbach kommen.

Die Auslosung der Viertelfinal-Paarungen war das Highlight eines rundum unterhaltsamen Ringsportnachmittags in Weingarten. Bei ihrem letzten Auftritt in der Gruppenphase hatten sich die Germanen souverän mit 27:12 gegen den ASV Nendingen durchgesetzt und ihren Fans dabei noch einmal so manchen schönen Kampf geboten. Sowohl der SVG, als auch der Tabellensiebte aus Nendingen hatten nicht ihre absolute Bestformation aufgeboten, schickten dafür aber insgesamt 16 (!) deutsche Athleten auf die Matte. Ein heißes Gefecht lieferten sich gleich zu Beginn der junge Lukas Höglmeier und sein rumänischer Widersacher Florin Matei. Konnte der Germane den ersten Armzug seines Gegenüber noch geschickt kontern, war er beim zweiten dann machtlos und kassierte drei Punkte gegen sich. In der Folgezeit kam Höglmeier über seinen schier unbändigen Siegeswillen aber doch noch zum Erfolg und setzte sich verdient mit 3:1 durch. Johannes Kessel ließ im Superschwergewicht bis 120 kg ein völlig ungefährdetes 3:0 über Markus Eichin folgen und baute den Vorsprung der "Walzbach-Staffel" somit frühzeitig auf 6:1 aus. In der Klasse bis 60 kg hatten die Gäste erwartungsgemäß auf den angeschlagenen Ghenadie Tulbea verzichtet und stattdessen Nachwuchsringer Steffen Baur aufgeboten. Die Germanen schickten hier den erst 16-jährigen Kevin Schellin auf die Matte und belohnten ihn so für seine überragenden Leistungen in der abgelaufenen Oberliga-Saison. In einem unerbittlichen Fight über fünf Runden fielen insgesamt 32 Wertungspunkte, ehe Schellin seinen Gegner doch noch auf die Schultern legte und die Kleiberit-Arena zum Kochen brachte. Ein schöneres Bundesliga-Debüt kann es nicht geben! Rolf Linke mit einem verdienten 3:1-Erfolg über Bernhard Scheuring und Ionut Panait, der sich mit dem gleichen Ergebnis gegen den starken Benjamin Raiser behaupten konnte, sorgten dann für den sicheren 16:3-Pausenstand aus Sicht der Germanen.

Konstantin Völk traf zu Beginn der zweiten Hälfte auf den um eine Gewichtsklasse aufgerückten Bastian Bentz. Dank mehrerer wunderschöner Beinschrauben gelang "Kosta" ein 4:0 durch technische Überlegenheit und somit bereits sein neunter Saisonsieg. Marcel Ewald bekam es mit dem ebenfalls um ein Gewichtslimit aufgestiegenen und dazu auch noch stilartfremd ringenden Baris Diksu zu tun. Konnte sich der Nendinger in der ersten und auch zu Beginn der zweiten Runde noch relativ geschickt verteidigen, landete er nach 3:45 Minuten dann doch auf beiden Schultern. Adam Juretzko hingegen verließ nur eine Woche nach seiner Niederlage gegen den Aalener Arsen Julfalakyan erneut als Verlierer die Matte. Für den "Commander" ist der Sprung in die 84 kg-Klasse einfach zu groß, das 0:3 gegen den nach wie vor bärenstarken und vom Publikum euphorisch empfangenen Ex-Germanen Sergios Solontkis konnte er jedenfalls nicht verhindern. Ein echter "Leckerbissen" war das anschließende Duell zwischen dem früheren Weltmeister Vladimir Shatskikh und dem in der Bundesliga allseits gefürchteten Eduard Kratz. Eine strittige Entscheidung des Kampfrichters in der letzten Sekunde der vierten Runde kostete den Ukrainer dabei den bereits sicher geglaubten Sieg und so musste er sich am Ende doch noch mit 2:3 geschlagen geben. Kopf hoch, "Vova"! Seinen ersten Rundengewinn in der Bundesliga feierte der wieder einmal aus der Reserve aufgerückte Eric Ritter. Er gab gegen Florian Schwarz wirklich alles und hätte um ein Haar auch noch die zweite Runde für sich entschieden, letztlich musste er sich aber doch mit 1:3 beugen.

Die anschließende Auslosung der Endrunde bescherte den Germanen – wie eingangs erwähnt – den ASV Hof als Gegner im Viertelfinale. Sollten die Weingartener ihrem Ruf als Favorit dabei gerecht werden, dürften sie es wohl schon im Halbfinale mit dem KSV Köllerbach zu tun bekommen. Sicherlich kein einfaches Los, auf der anderen Seite aber auch eine Gelegenheit, ihrem Anspruch einer Spitzenmannschaft endlich gerecht zu werden. In der laufenden Saison konnten die Germanen noch keinen der ganz "Großen" schlagen. Wollen sie das anvisierte Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft aber wirklich erreichen, müssen die Weingartener eben auch mal ein Team wie das aus Köllerbach bezwingen.

(lother)

Die gelosten Viertelfinalpaarungen

  • ASV Hof - SV Germania Weingarten
  • SC Anger - KSV Köllerbach
  • 1. Luckenwalder SC - KSV Aalen 2005
  • SV Wacker Burghausen - RWG Mömbris-Königshofen

Die Einzelergebnisse im Überblick

KlasseSV Germania WeingartenASV NendingenR1R2R3R4R5Gesamt
55G Lukas Höglmeier Florin Matei 1:00:33:01:0 3:1
120F Johannes Kessel Markus Eichin 2:03:03:0 3:0
60F Kevin Schellin Steffen Baur 6:06:03:44:45:0 4:0 SS Heim
96G Rolf Linke Bernhard Scheuring 2:21:01:07:0 3:1
66G Ionut Panait Benjamin Raiser 5:10:32:01:0 3:1
84F Konstantin Völk Bastian Bentz 6:07:13:0 4:0
66F Marcel Ewald Baris Diksu 4:03:1 4:0 SS Heim
84G Adam Juretzko Sergios Solontkis 0:21:10:1 0:3
74G Vladimir Shatskikh Eduard Kratz 1:00:12:00:20:1 2:3
74F Eric Ritter Florian Schwarz 3:20:20:30:5 1:3
Endergebnis: 27:1227.12.2009

Zusätzlicher Termin für den Kartenverkauf im Viertelfinale

Für den Viertelfinal-Rückkampf des SV Germania am Samstag, den 09. Januar 2010, gegen den ASV Hof können Sie sich an folgenden Tagen Ihre Eintrittskarten sichern:

Donnerstag, 07. Januar 2010, 20-22 Uhr und Freitag, 08. Januar 2010, 18-20 Uhr. Inhaber einer Dauerkarte haben bis Freitag, den 08. Januar 2010, um 19 Uhr ein Vorkaufsrecht auf ihren angestammten Sitzplatz. Der Kartenverkauf findet wie immer in der SVG-Geschäftsstelle in der Kleiberit-Arena statt.