Bereits am vergangenen Samstag, dem Eröffnungstag der Europasspiele, musste Vize-Weltmeister Oliver Hassler auf die Matte. Im Auftaktkampf musste sich Hassler dem späteren Titelgewinner Islam Magomedov beugen und konnte auch seinen Kampf in der Hoffnungsrunde gegen den Esten Ardo Arusaar nicht siegreich gestalten. Deutlich erfolgreicher war am gleichen Tag der Slowake Istvan Levai (66 kg). In seinen fünf Kämpfen konnte Levai nur den Kampf gegen den Russen Artem Surkov nicht gewinnen und belegte in einem starken Feld den dritten Platz. Zu überzeugen wusste auch Deniz Menekse in der Gewichtsklasse bis 59 kg. Der 22-jährige Nürnberger demontierte den ehemaligen Germania-Ringer Jani Haapamäki in gerade mal zwei Minuten mit 9:0. Im Anschluss musste sich Menekse dann dem späteren zweiten Soslan Daurov beugen und belegte den 7. Platz. Erfolgreich abgerundet wurde der Wettkampftag dann durch die Bronze-Medaille von Ramsin Azizsir. Nach seinem Auftaktsieg gegen den ehemaligen Vizeweltmeister Damian Janikowksi, verlor Azizsir zwar gegen den Russen Davit Chakvetadze, konnte in der Hoffnungsrunde aber den starken Österreicher Amer Hrustanovich besiegen und qualifizierte sich somit für den Kampf um Platz 3.
Eigengewächs Luisa Niemesch musste bei den Europaspielen in der Gewichtsklasse bis 58 kg im freien Stil Lehrgeld bezahlen und verlor ihren Kampf gegen die Bulgarin Mimi Hristova. Zwei weitere Medaillen konnten dann im Lauf der Woche Alexandru Chirtoaca (57 kg) und Vasyl Shuptar (61 kg) feiern. Chirtoaca verlor seinen ersten Kampf gegen Ex-Germane Marcel Ewald in letzter Sekunde, konnte sich dann aber über die Hoffnungsrunde den dritten Platz erkämpfen. Chirtoaca und der spätere zweite Marcel Ewald profitierten dabei von einem kuriosen Vorfall: Im Halbfinale wurden die Starter aus Weißrussland und Georgien aufgrund von unsportlichem Verhalten vom internationalen Verband disqualifiziert, was Marcel Ewald und Alexandru Chirtoaca dann doch im Turnier hielt. Vasyl Shuptar besiegte unter anderem die aus der Bundesliga bekannten Athleten Ivan Guidea und Radoslav Velikov. Georg Harth verlor in der Gewichtsklasse bis 74 kg seinen Auftaktkampf gegen den Georgier Jumber Kvelashvili und schied vorzeitig aus dem Turnier aus. Neben Ramsin Azizsir (Bronze) und Marcel Ewald (Silber) konnten Frank Stäbler (Bronze) und Aline Focken (Bronze) Medaillen für den Deutschen Ringerbund erkämpfen. Aber nicht nur die vier Medaillen sorgten für Zufriedenheit in Ringsportdeutschland. Mit seinem aus Weingarten stammenden Kommentator Christoph Lother sorgte der TV-Sender SPORT1 für eine qualitativ hochwertige Berichterstattung über das Ringen. Das zeigt, dass sich Ringen in der Medienwelt nicht zu verstecken braucht. Nun liegt es an den Vereinen und dem DRB, daraus mehr zu machen.