FINALE! SV Germania Weingarten gewinnt auch den Halbfinal-Rückkampf

Ein wahres Wechselbad der Gefühle erlebten die offiziell 1.680 Zuschauer im Püttlinger Trimm-Treff in der ersten Halbzeit. Bereits im ersten Kampf (57 kg griechisch-römisch) kam es zur ersten Überraschung als der junge Dennis Decker den bisher ungeschlagenen Thomas Roenningen knapp mit 1:0 (4:4) besiegen konnte. Der Norweger in Diensten des SV Germania Weingarten beherrschte seinen Gegner in den ersten drei Minuten und ging mit 4:0 in die Pause. Nach Wiederanpfiff nutzte der Nachwuchsringer des KSV eine Unachtsamkeit seines Gegners und konnte mir einer astreinen 4er-Wertung den Kampf ausgleichen. Roenningen war dadurch völlig aus dem Konzept gebracht und fand anschließend nicht mehr in den Kampf. Der Saarländer brachte das Unentschieden über die Zeit und sorgte aufgrund der höheren technischen Wertung für den ersten Mannschaftspunkt des KSV. Im folgenden Kampf traf William Harth im Schwergewicht im freien Stil auf den Vize-Weltmeister von 2013, Alen Zaseyev. Konnte der Ukrainer mit 2:0 in Führung gehen, gab William vor allen in der zweiten Kampfhälfte nicht auf, konnte ausgleichen und war dem Sensationssieg nahe. Leider gelang ihm gegen den passiven Zaseyev nicht mehr die rettende Wertung und so musste sich die deutsche Nummer 1 ebenfalls aufgrund der höheren technischen Wertung seines Gegners mit 1:0 Mannschaftspunkten geschlagen geben. Dennoch wurde seine Leistung von den zahlreich mitgereisten SVG-Fans ordentlich bejubelt. In seinem zweiten Bundesliga-Kampf für den SVG fuhr Vasyl Shuptar im dritten Kampf in der Gewichtsklasse bis 61 kg Freistil gegen den aufgerückten Andrei Dukov einen souveränen 2:0-Sieg (6:0) ein. Schadensbegrenzung betrieb "Ersatzmann" Jimmy Lidberg gegen den amtierenden Weltmeister und Ex-Germanen Melonin Noumonvi im klassischen Halbschwergewicht. Hielt der Schwede gegen Noumonvi in den ersten drei Minuten noch gut mit und ging mit 0:0 in die Pause, musste er sich dem Franzosen nach zwei 4er-Wertungen mit insgesamt 9:0-Punkten erwartungsgemäß geschlagen geben. Im abschließenden Duell der ersten Halbzeit konnte sich Tomasz Swierk vom KSV Köllerbach gegen Ionut Panait in einem hitzigen Mattenduell (66kg griechisch-römisch) knapp mit 2:0 für die Hinkampf-Niederlage revanchieren und sorgte mit dem vierten Einzelsieg für die Saarländer zum 6:2-Pausenstand. Dadurch hatte sich der KSV in der Addition der ersten 15 Duelle bis auf einen Punkt herangekämpft.

Im ersten Kampf nach der Pause (86 kg Freistil) traf Achmed Dudarov erneut auf den Rumänen Stefan Gheorghita, den er vor Wochenfrist unter frenetischem Jubel der heimischen Zuschauer überraschend mit 5:4 besiegen konnte. Der Fanblock der Germanen traute seinen Augen kaum, als der dritte der Deutschen Meisterschaften 2014 seinen Gegner dieses Mal nicht nur besiegen konnte, sondern mit insgesamt 13 technischen Wertungspunkten regelrecht demontierte. Mit wichtigen drei Mannschaftspunkten brachte das Nachwuchstalent den SV Germania Weingarten dadurch zurück auf die Erfolgsspur und Martin Daum sollte im folgenden Deutsch-Deutschen-Duell in der Gewichtsklasse bis 66 kg Freistil die Euphorie auf Germanenseite mit in den Kampf nehmen. Gegen den motivierten Nachwuchsringer Daniel Decker konnte Daum zahlreich Punkte sammeln und ging früh mit 9:0 in Führung. Seinem Gegner gelang es aber dennoch immer wieder gegen Daum zu punkten und einen möglichen Sieg durch technische Überlegenheit zu verhindern. Mit einem Endergebnis von 17:7 erkämpfte Martin Daum insgesamt weitere drei Punkte für das Mannschaftskonto des SVG. Im drittletzten Kampf des Abends revanchierte sich Germania-Athlet Ramsin Azizsir gegen Jan Fischer in der Gewichtsklasse bis 86kg griechisch-römisch für die Neiderlage im Hinkampf. Mit einem 2:1-Sieg brachte er den SV Germania Weingarten in der Addition der beiden Halbfinal-Duelle mit insgesamt acht Punkten in Führung, so dass der KSV Köllerbach die beiden abschließenden Duelle mit 4:0 gewinnen musste, um noch ins Finale einzuziehen. Durch die taktische Vorgabe, im vorletzten Kampf in der Gewichtsklasse bis 75 kg griechisch-römisch nichts zu riskieren, schaffte es Routinier Adam Juretzko gegen Timo Badusch zwar nicht, seine Niederlage vor Wochenfrist wieder gut zu machen, hielt das Ergebnis aber mit 3:2 etwas knapper und machte den fünften Finaleinzug der Vereinsgeschichte perfekt. Auch wenn dadurch der letzte Kampf des Abend (75 kg Freistil) keinerlei Bedeutung hatte, ging es zwischen Georg Harth und seinem Dauerrivalen Andrij Shyyka noch bis zur buchstäblich letzten Sekunde zur Sache. Wie auch im Hinkampf drehte der Germania-Athlet praktisch mit dem Schlussgong mit einem Take-Down den Kampf und führte den SVG zum 10:7-Auswärtsfahrtssieg.

Nun steht der SV Germania Weingarten zum fünften Mal in den letzten sechs Jahren im Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Dort treffen die Germanen wie auch im Vorjahr auf den ASV Nendingen, der sich mit 10:9 und 13:10 gegen den ASV Mainz 88 durchsetzen konnte.