Weingarten gewinnt den ersten Auswärtskampf in Nendingen knapp mit 18:19 - vorläufig

Mit einem 18:19-Auswärtserfolg gegen den ASV Nendingen kehrten die Germanen am vergangenen Samstag aus der Tuttlinger Mühlauhalle zurück. Allerdings kann man sich den gewonnenen Punkten noch nicht sicher sein, da die Nendinger für Ahmed Dudarov, der für die Weltmeisterschaft der Junioren freigestellt wurde und dort einen zweiten Platz belegte, einen Nachholkampf beantragt haben. Sein Gegner auf Weingartener Seite, Stefan Gheorghita, bekam vorläufig 4:0 Punkte zugesprochen, so dass auch eine Niederlage noch im Bereich des Möglichen liegt.

Der bärenstark aufgestellte Gastgeber, der nur auf Olympia-Starter Frank Stäbler verzichten musste, legte vor heimischem Publikum los wie die Feuerwehr. Nach vier Kämpfen stand es bereits 12:1 für den ASV. "Wir wussten, dass wir in der 1. Halbzeit in Rückstand geraten werden", gab Trainer Frank Heinzelbecker zu Protokoll und zeigte sich mit dem deutschen Quartett nicht ganz zufrieden. "Ein oder zwei Rundensiege mehr wären hier drin gewesen", ärgert sich Heinzelbecker. Marcel Ewald musste im Auftaktkampf gegen den hochmotivierten Ghenadie Tulbea, den er in der letzten Saison noch schultern konnte, eine 0:3-Niederlage hinnehmen. Im Schwergewicht war Oliver Hassler trotz 20 kg Gewichtsnachteil gegen den Litauer Mizgaitis Mindaugas in jeder Runde der Aktivere. Taktisch klug wählte er dreimal die Oberlage und konnte sich nach der knappen 0:1-Niederlage als der eigentliche Sieger fühlen. Benny Hofmann fing in der ersten Runde einen verkehrten Ausheber seines Gegners, dem Bulgaren Alexander Kostadinov, sehenswert ab. Was ihm eine Drei-Punkte-Wertung und den Sieg der Runde bescherte. Der weitere Kampfverlauf zehrte dann aber an Hofmanns Kräften und er musste sich schließlich mit 4:1 Punkten geschlagen geben. Ein nicht optimales Bundesligadebut im Germania-Dress hatte der junge Gabriel Seregelyi. Allerdings hatte er in Nicolai Ceban einen der besten Nendinger vor sich. Seregely, der sich trotz Verletzung in den Dienst der Mannschaft stellte, musste den Sieg mit technischer Überlegenheit von Ceban anerkennen. Mr. "Zuverlässig" Anatoli Guidea ließ wieder mal nichts anbrennen. Er hatte den unbequem ringenden Samet Dülger jederzeit im Griff und hielt den SV Germania Weingarten mit seinem 3:0-Sieg und einem daraus resultierenden 8-Punkte-Rückstand zur Halbzeit halbwegs in Schlagweite.

Mit einem Paukenschlag eröffnete Neuzugang Zhan Beleniuk den Eröffnungskampf der zweiten Halbzeit: Der Kroate Nenad Zugaj, der in der Vorwoche noch Damian Janikowski vom TuS Adelhausen besiegen konnte, fand gegen den starken Beleniuk keine Mittel. Nach einer unberechtigt verlorenen 1. Runde und einem schönen Wurf von Beleniuk aus dem Stand, befand sich Zugaj plötzlich in der gefährlichen Lage und hatte Glück, dass Kampfrichter Claudio Bibbo nicht vorzeitig abklopfte. In Runde drei und vier klebte Beleniuk förmlich an der Matte, was ihm einen nicht unbedingt erwarteten 3:1-Punktsieg einbrachte. Johnny Panait hatte im Anschluss mit Stäbler-Ersatz Benjamin Raiser keine Probleme und feierte einen sicheren 3:0-Sieg. Zum Duell des Abends kam es im Anschluss zwischen dem Russen Saba Khubezhty und dem Weingartener Türken Soner Demirtas. Beide zeigten einen beherzten Kampf und kämpften jeden Punkt bis zum letzten aus. In Runde 3 übersah Kampfleiter Bibbo dann aber einen klaren Schultersieg von Demirtas, so dass sich der erfahrene Khubezhty zum Schluss mit 3:2 knapp durchsetzte. Beim Stand von 16:16 vor dem letzten Kampf zwischen SVG-Neuzugang Ilian Georgiev und Eddie Kratz musste der Einzelsieg über den vorläufigen Mannschaftssieg entscheiden. In einer wahren Mattenschlacht erwies sich Georgiev zum Schluss als etwas konditionsstärker und behielt mit 3:2 die Oberhand.

Der entscheidende Nachholkampf zwischen Stefan Gheorghita und Ahmed Dudarov muss in den nächsten 3 Wochen ausgetragen werden. Das vorläufige Endergebnis von 19:18 für die Germanen kann sich deshalb noch ändern.