Schon nach dem Wiegen sahen die Chancen auf die Titelverteidigung recht gut aus. Denn neben dem starken Venelin Venkov, der für sein Land Bulgarien aufgrund nationaler Titelkämpfe keine Freigabe erhielt, konnte auch der Schwede Jimmy Lidberg aufgrund einer Verletzung nicht auflaufen, was die Aussichten auf einen Gesamtsieg durchaus verbesserte. Dennoch standen den Germanen zehn harte Duelle bevor.
Im ersten Kampf traf Lukas Höglmeier auf den ebenfalls jungen Liridon Avdyli. Lukas legte los wie die Feuerwehr und sicherte sich die erste Runde durch einen Armzug mit 3:0. Lediglich in Runde drei ließ sich Lukas drei Sekunden vor Schluss überraschen und musste die Runde abgeben, zeigte ansonsten aber eine Top-Leistung und siegte verdient mit 3:1. Anschließend zeigte der Türke Taha Akgül, dass er genau die Verstärkung ist, die man sich im Lager der Nordbadener erhofft hatte. Er führte den Kampf gegen den schweren Dimitar Kumchev souverän, machte in den entscheidenden Momenten die Wertungen und siegte sicher mit 3:0. Auf verlorenem Posten stand dieses Mal der Albaner Sahit Prizreni, der gegen den starken Mongolen Naranbataar Bayaraa nicht in den Kampf fand und überraschend glatt in drei Runden verlor. Beide Sportler zeigten dennoch Freistilringen der Extraklasse. Oliver Hassler traf in der Gewichtsklasse bis 96 kg griechisch-römisch auf seinen nationalen Rivalen Björn Holk. Hassler war in drei Runden klar der Bessere und steuerte weitere drei Punkte für das Konto der Germanen bei. Im letzten Kampf vor der Pause bekam es Ionut Panait wie bereits im Hinkampf mit dem Polen Tomasz Swierk zu tun. In einem erneut engen und ausgeglichenen Kampf zog "Johnny" wieder den Kürzeren und unterlag in fünf Runden mit 3:2.
Halbzeit-Stand 11:7 für den SVG
Bekhan Kurkiev war dann gegen Konstantin Völk zu Beginn von Durchgang zwei erneut der ausgefuchstere Ringer. Er agierte defensiv sehr stark, wehrte die vielen Beinangriffe Völks gekonnt ab und machte im richtigen Moment die wichtigen Punkte. Kurkiev gewann den Kampf glatt mit 3:0. Wie im Vorkampf gab Anatoli Guidea gegen Martin Daum von Anfang an Vollgas. Daum macht Guidea das Leben jedoch recht schwer, indem er nur darauf aus war, die Zeit über die Runden zu bringen. In Runde eins holte sich Anatoli die Punkte im Zwiegriff, Runde zwei musste der symphatische Bulgare dann an Daum abgeben. Angriffslustig ging "Tolja" in der dritten Runde zu Werke, zermürbte Daum und luchste ihm gekonnt die Punkte ab. Auch in Runde vier war Guidea der Bessere, holte somit die wichtigen und eingeplanten Punkte für das Konto des SVG und erhöhte somit auf 11:17. Im vorletzten "ewigen" Duell standen sich Adam Juretzko und Konstantin Schneider gegenüber. Es begannen die ersten Rechenspiele. "Wenn Adam 3:1 gewinnt, dann sind wir Meister", hörte man aus dem Fanblock und dementsprechend lautstark unterstützten die Fans ihren "Commander" - die Halle war fest in den Händen der Germanen-Fans. Juretzko rang wie beflügelt: In den ersten beiden Runden wirbelte er Schneider auf unnachahmliche Art und Weise über die Matte und holte dabei 9:0 Punkte. Runde drei ging an Schneider, da Juretzko in der Oberlage nicht punkten konnte. In Runde vier wählte Juretzko dann die Unterlage und schaffte es, die 30 Sekunden zu überstehen, keinen Punkt zuzulassen und den SV Germania Weingarten vor dem letzten Kampf des Abends erneut zum Deutschen Meister zu machen. Szabolcs Laszlo kam abschließend noch zu einem Aufgabesieg gegen Andreij Shyyka, der aufgrund seiner Knieverletzung und des ohnehin verlorenen Finalkampfes verständlicherweise nicht mehr zum Kampf antrat.
Danach hielt es natürlich keinen "Germanen" mehr auf den Plätzen und die Fans stürmten die Matte. Mannschaft, Betreuer und Fans lagen sich in den Armen und freuten sich über das, was zu Beginn dieser Saison nur schwer für möglich Gehaltene - über die Titelverteidigung! Der SV Germania Weingarten ist Deutscher Mannschaftsmeister 2012.
TV-Berichte zum Finale
Die Einzelergebnisse im Überblick
Klasse | KSV AE Köllerbach | SV Germania Weingarten | R1 | R2 | R3 | R4 | R5 | Gesamt | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
55G | Liridon Avdyli | Lukas Höglmeier | 0:3 | 0:2 | 3:1 | 0:2 | 1:3 | ||
120F | Dimitar Kumchev | Taha Akgül | 0:1 | 1:1 | 0:4 | 0:3 | |||
60F | Naranbatar Bayaraa | Sahit Prizreni | 1:0 | 1:0 | 4:0 | 3:0 | |||
96G | Björn Holk | Oliver Hassler | 0:1 | 0:1 | 0:1 | 0:3 | |||
66G | Thomasz Swierk | Ionut Panait | 1:0 | 0:1 | 0:1 | 1:0 | 1:0 | 3:2 | |
84F | Konstantin Völk | Bekhan Kurkiev | 0:1 | 1:1 | 2:2 | 0:3 | |||
66F | Martin Daum | Anatoli Guidea | 0:3 | 1:0 | 0:3 | 0:1 | 1:3 | ||
84G | Jan Fischer | Rene Zimmermann | 1:0 | 1:0 | 1:0 | 3:0 | |||
74G | Konstantin Schneider | Adam Juretzko | 0:4 | 0:5 | 1:0 | 0:1 | 1:3 | ||
74F | Andrij Shyyka | Szabolcs Laszlo | 0:0 | 0:4 | Aufgabe Heim | ||||
Endergebnis: 12:24 | 15.01.2012 |