Nach der erstmaligen Finalteilnahme und dem Gewinn der Deutschen Vize-Meisterschaft 2009/2010 wollten die Germanen auch in dieser Saison erneut den Sprung ins Finale schaffen und stellten ein dementsprechend starkes Team zusammen. Den Verantwortlichen gelang es, den erfolgreichsten Kader der Vereinsgeschichte, welcher es in der vergangenen Saison immerhin bis ins Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft schaffte, weitestgehend zusammen zu halten. Leistungsträger wie die Rumänen Szabolcs Laszlo und Ionut Panait, der Ringer des Jahres 2010 Marcel Ewald, Freistilass Gergö Wöller aus Ungarn oder auch die jungen Johannes Kessel und Lukas Höglmeier blieben der "Walzbach-Staffel" treu. Mit Vize-Weltmeister Melonin Noumonvi aus Frankreich, dem finnischen Ex-Europameister Jani Haapamäki, griechisch-römisch-Spezialist Oliver Hassler und dem in der Bundesliga noch gänzlich unbekannte Russe Bekhan Kurkiev konnten vier starke Neuzugänge gewonnen werden, die sich für die Walzbach-Staffel zweifelsohne als absolute Glücksgriffe entpuppten.
Bei einem rundum gelungenen Sponsoren- und Familienabend wenige Wochen vor Saisonbeginn wurde Truppe von Trainer Frank Heinzelbecker dann erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Bekanntestes Gesicht unter den Neuen war zweifellos der französische Vize-Weltmeister Melonin Noumonvi. Der 28jährige Modelathlet aus der Nähe von Paris avancierte durch sein couragiertes und professionelles Auftreten und vor allem durch seine bärenstarken Durchdreher gleich in seiner ersten Saison zu einem der Publikumslieblinge. Als der erhoffte Glücksgriff entpuppte sich vor allem der bisher unbekannte Russe Bekhan Kurkiev, der es in seinen 22 Saisoneinsätzen auf unglaubliche 17 Siege schaffte und dabei lediglich dem in der Bundesliga beinahe "unbesiegbaren" Aalener David Bichinashvili vier Mal unterlag. Auch Oliver Hassler zeigte eine überragende erste Runde im Trikot der Germanen. In 14 Kämpfen verließ Oli 13 Mal als Sieger die Matte und unterlag erst im Finale dem 20 kg schwereren Schweden Johan Euren von der RWG Mömbris/Königshofen. Von den bewährten Kräften stach vor allem Ionut Panait als "Mr. Zuverlässig" heraus und verbesserte seine Bilanz für den SV Germania auf nunmehr 51 Siege in 58 Kämpfen.
Mit einem knappen 22:18-Erfolg über den ASV Mainz 88 starteten die Weingartener am 20. August ihre erneute "Mission Finale". Nach einem souveränen Sieg bei Aufsteiger Musberg musste die Germanen-Staffel bereits im dritten Kampf der Saison gegen den KSV Aalen 2005 die erste Saisonniederlage wegstecken. Nach weiteren Siegen über Nendingen, Neuss, Freiburg, Bonn-Duisdorf, die RWG Mömbris/Königshofen und einer Niederlage gegen den KSV Köllerbach kletterten die Germanen erstmals in dieser Saison an die Tabellenspitze und sicherten sich damit den Herbstmeistertitel.
Dem 19:17 über den ASV Mainz zum Rückrundenauftakt folgte ein deutlicher 32:4-Sieg gegen Aufteiger Musberg. Für den anstehenden Spitzenkampf gegen den KSV Aalen 2005 schienen die Germanen nun also bestens gerüstet. Trotz aller Bemühungen sollte es gegen die "Ostalbbären" am Ende wieder nicht zu einem Sieg reichen. Die übrigen Kämpfe gegen Nendingen (29:8), Freiburg (30:7), Neuss (21:15), Bonn (32:4), Köllerbach (23:12) und Mömbris/Königshofen (28:10) konnten die Germanen dann aber wieder siegreich gestalten und qualifizerten sich somit souverän als Tabellenerster für die Playoffs.
Die Auslosung für die Endrunde fand in diesem Jahr direkt im Anschluss an den letzten Auswärtskampf der Walzbach-Staffel in Mömbris statt und bescherte den Germanen zum Endrunden-Auftakt wie im Vorjahr erneut den ASV Hof. Anders als beim 29:6 in der Vorsaison hatte man in diesem Jahr beim knappen 21:18 Erfolg wesentlich mehr Probleme mit den tapfer kämpfenden Hofern. Durch ein 22:11 im Heimkampf machten die Germanen den erneuten Halbfinal-Einzug aber letztendlich deutlich klar. Dort wartete keine geringere Mannschaft, als der Deutsche Meister KSV Aalen 2005. Die Zuschauer erwartete in beiden Kämpfen Ringsport vom Feinsten und Dramatik pur. Die Truppe von Frank Heinzelbecker zeigte in Aalen einen tollen Kampf und konnte sich beim 20:18 Auswärtserfolg ein kleines Polster für den Rückkampf in Bretten verschaffen. Auch der Rückkampf blieb bis zuletzt spannend, sodass das letzte Duell zwischen Olegk Motsalin und Weingartens Publikumsliebling Szabolcs Laszlo die Entscheidung bringen musste. Weil Motsalin gegen "Sobi" schon mit 2:1 Runden führte stand der KSV-Aalen so gut wie im Finale. In der Halle konnte man schon Sprechchöre der Aalener Fans vernehmen: "Finale Ohoo... Finale ooohoooo." Doch dann sollte alles anders kommen. Laszlo konterte Motsalin geschickt aus und legte ihn auf die Schultern. Zunächst ging der Kampf weiter, doch beim nachgeholten Videobeweis entschied das Kampfrichtergespann dann auf Schultersieg! Jetzt war kein SVG-Fan mehr zu halten. Alle jubelten und feierten ihre Mannschaft. Nach 2010 zog der SV Germania zum zweiten Mal ins Finale um die Deutsche Mannschafsmeisterschaft ein. Gegner in diesem Jahr war die RWG Mömbris/Königshofen, die sich überraschend gegen den KSV Köllerbach durchsetzen konnte.
Im Hinkampf des Finales bezwangen die Germanen die Kahlgrundstaffel mit 21:16 vor rund 4000 Zuschauern in der Aschaffenburger Frankenstolz-Arena. Aufgrund des Ansturms ringsportbegeisterter Zuschauer auf die Karten für den Rückkampf hat sich der SVG dann dazu entschlossen, in eine größere Halle umzuziehen. Die dm-arena in Karlsruhe bot durch die Größe und moderne Ausstattung nicht nur ausreichend Platz für viele Zuschauer, sondern stellte auch einen würdigen Rahmen für ein spektakuläres Finale dar, wie es in dieser Dimension schon seit 20 Jahren nicht mehr stattfand. Die Germanen zeigten vor 4200 begeisterten Zuschauern starke Kämpfe und durchweg tolle Leistungen, sodass Rene Zimmermann mit seinem 1:0-Sieg über Fisnik Zahiti vorzeitig die Meisterschaft zugunsten der Walzbach-Staffel entscheiden konnte.
Nach der bitteren Finalniederlage im Vorjahr konnten die Germanen dieses Mal noch einen drauf setzen und den Titel erstmals in der über 100-jährigen Vereinsgeschichte nach Weingarten holen.
Der SV Germania Weingarten ist Deutscher Mannschaftsmeister 2011!
Nach der offiziellen Siegerehrung ging es zurück nach Weingarten in die Kleiberit-Arena, wo bereits alles für die große Meisterfeier angerichtet war. Die bekannten "Grombacher" sorgten bei den über 700 Fans bis in die frühen Morgenstunden für die richtige Stimmung.
Ein herzliches Dankeschön gilt allen Helferinnen und Helfern, die dieses unvergessliche Erlebnis in der dm-arena möglich gemacht haben. Ohne Euch wäre das nicht machbar gewesen! Vielen Dank für die zahlreiche Unterstützung während der ganzen Saison!