27:11! Germanen laufen beim Auswärtskampf in Neuss zur Hochform auf

In der Manier einer echten Spitzenmannschaft haben die Germanen ihren Auswärtskampf beim KSK Konkordia Neuss mit 27:11 gewonnen. Gegen die Westfalen gelangen der "Walzbach-Staffel" ganze acht Einzelsiege, für die vorzeitige Entscheidung sorgte dabei Neuzugang Zoltan Fodor mit einem hart erkämpften 3:2-Erfolg über Max Schwindt.

Mit großem Respekt und einem dementsprechend stark besetzten Team waren die Weingartener in die Neusser Stadionhalle gereist, spätestens in der zweiten Hälfte des Kampfes sollte sich aber herausstellen, dass sie zu tief gestapelt hatten. Während auf Seiten der Gastgeber der eine oder andere Athlet hinter den Erwartungen zurück blieb, liefen die Germanen zur Hochform auf und sorgten bereits im achten Duell des Abends für die Entscheidung. Vize-Olympiasieger Zoltan Fodor hatte nach seinem missglückten Debüt zwei Wochen zuvor in Köllerbach eine neue Chance erhalten und diese auch genutzt. Gegen Max Schwindt verschlief der 23-jährige Ungar zwar die Anfangsphase und lag schnell mit 0:3 zurück, konnte seinen Widersacher anschließend aber insgesamt vier mal drehen und setzte sich so in einem tollen Gefecht noch mit 3:2 durch. Zuvor hatte bereits Fodors Landsmann Arpad Ritter einen ungefährdeten 3:0-Erfolg über Rouzbeh Khosbin-Nazdik gefeiert und den SVG somit gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit auf die Siegerstraße gebracht. Voll auf ihre Kosten kamen die Zuschauer in der Stadionhalle einmal mehr beim Aufeinandertreffen des Neusser Publikumslieblings Samet Dülger und dem "Crazy Polish" in Reihen des SV Germania, Adrian Mazan. Seinen Schock über die verlorene erste Runde legte Mazan dabei schnell ab und revanchierte sich letztlich mit einem verdienten 3:1 für die Niederlage im Hinkampf. Auch Ionel Puscasu zeigte eine bärenstarke Leistung und besiegte den Bulgaren Emilyan Todorov mit 3:0, die letzte Runde gewann der Rumäne dabei sogar durch technische Überlegenheit. Szabolcs Laszlo lag gegen Hambert Durdischew zwischenzeitlich schon fast auf den Schultern und verlor die erste Runde sang- und klanglos mit 0:6. Danach drehte der 28-Jährige aber auf und feierte – wie schon im Hinkampf – tatsächlich selbst noch einen Schultersieg.

Hin und her ging es im Duell der Klasse bis 66 kg griechisch-römisch zwischen Mahmut Cavusoglu und Weingartens Oleg Boikov. Die erste Runde entschied der Türke im Trikot des KSK Konkordia noch mit 5:2 für sich, danach zog er aber mit 1:6, 1:1 und 0:4 den Kürzeren. Boikov blieb damit auch in seinem vierten Saisoneinsatz für die Germanen ungeschlagen. Klare Siege durch technische Überlegenheit feierten Marcel Ewald gegen Mimoun Touba und Florin Gavrila gegen Hakan Topcu. Der kleine Rumäne verletzte sich in der Schlussphase seines Kampfes allerdings am Knie und konnte sich nur noch unter großen Schmerzen über die Zeit retten. Wir wünschen Florin an dieser Stelle gute Besserung! Gleiches gilt natürlich für Florian Lederer, der in der 120 kg-Klasse überraschender Weise nicht auf den Italiener Jackson Vaillant-Cantero, sondern Routiner Erich Marjalke traf. Auch Lederer verdrehte sich nach einer überlegen geführten ersten Runde das Knie und musste sich letztlich auf Schultern geschlagen geben. Rolf Linke hatte unterdessen gegen Björn Holk mit 0:3 das Nachsehen und ließ dabei besonders in der ersten Runde unnötige Punkte liegen. In Anbetracht des hohen 27:11-Auswärtserfolges fiel diese Niederlage aus Sicht der Germanen aber nicht mehr allzu sehr ins Gewicht und so ließen sie sich von ihren wieder einmal zahlreich mitgereisten Fans auch zurecht feiern.

In der Tabelle der Bundesliga Mitte liegt das Team von Trainer Frank Heinzelbecker damit auch nach dem zehnten Kampftag an der Spitze, Titelverteidiger KSV Köllerbach bleibt den Germanen aber weiterhin dicht auf den Fersen.