Verhaltene Freude bei den Germanen / Peinlicher Auftritt des KSV Ketsch in der Kleiberit-Arena

Sicherlich hatten die Gäste in den vergangenen Wochen einige Rückschläge zu verkraften und waren auch bei ihrem Gastspiel in Weingarten von großen Verletzungssorgen geplagt. Was sie letztlich in der Kleiberit-Arena auf die Matte schickten - nämlich nur neun Sportler und zwei davon auch noch mit Übergewicht – grenzte allerdings an Lächerlichkeit. So stand es also schon nach dem Wiegen 40:0 für den SV Germania, der sechste Saisonerfolg war vorzeitig perfekt. Nun aber zum Sportlichen, denn ein bisschen gerungen wurde bei diesem Nordbadenderby trotzdem. Christoph Ewald beispielsweise baute seine ohnehin schon makellose Bilanz in dieser Saison noch weiter aus und verteidigte auch gegen Todor Marinov seine weiße Weste. War er in der ersten Runde noch böse ausgekontert worden und zog mit 0:5 den Kürzeren, kam der Neuzugang aus Adelhausen mit zunehmender Kampfdauer immer mehr in Fahrt und legte seinen Kontrahenten quasi mit dem Schlussgong der dritten Runde aufs Kreuz. Schultersiege gab es an diesem Abend auch für Nicolaj Chterev und Christian Fetzer. Ihre Gegner Stefan Kehrer und Deniz Topcu waren allerdings beide mit deutlichem Übergewicht aufgelaufen und ergaben sich wehrlos ihrem Schicksal. Noch kürzer war der Auftritt von Oleg Boikov, dem an diesem Abend überhaupt kein Gegner gegenüber stand.

Ein packendes Duell lieferten sich hingegen Weingartens Schwergewichtler Vladislav Metodiev und der Ex-Germane Kai Dittrich. Dabei demonstrierte "Vasa" besonders in den ersten beiden Runden große Stärken am Boden und drehte seinen Widersacher zweimal schön durch. In der Folge aber verließen den Bulgaren die Kräfte und so musste er sich leider noch mit 2:3 geschlagen geben. Unbelohnt blieb auch die starke Leistung von Marcel Ewald, der in der Klasse bis 60 kg griechisch-römisch den Rumänen Florin Gavrila ersetzte und so zu seinem Saisondebüt kam. Gegen den Finnen Ville Käki erwies sich Ewald über die gesamten drei Runden hinweg als der klar aktivere Ringer und hatte erst in der Bodenlage nichts mehr entgegen zu setzen. Über die letztlich deutliche 0:3-Niederlage sollte sich der gelernte Freistiler also nicht zu sehr ärgern. Ärgern braucht sich auch der Bulgare Martin Emilov nicht, denn er feierte eine durchaus gelungene Premiere vor heimischer Kulisse und bezwang Kamil Yilmaz mit 3:0. Der 3:0-Erfolg des Ungarn Istvan Vereb im Duell mit Chiprian Chiru erinnerte unterdessen schon sehr stark an die zurückliegenden Auftritte seines Landsmannes und Trainingspartners Arpad Ritter. In allen drei Runden glückte dem 21-Jährigen kurz vor Schluss noch die entscheidende Wertung und so behielt er am Ende auch klar die Oberhand. Dass man einen Kampf auch in der Defensive gewinnen kann, demonstrierte einmal mehr Rene Zimmermann. Gegen Hristo Marinov feierte "Zimmi" bereits seinen dritten 1:0-Sieg hintereinander. Deutlich weniger Mühe hatte Szabolcs Laszlo bei seinem 3:0 über die polnische Nummer eins im 66 kg-Limit, Adam Sobieraj.

Mit deutlich mehr Gegenwehr als bei ihren jüngsten Erfolgen über die RWG Mömbris-Königshofen und nun gegen Ketsch, müssen die Germanen am kommenden Samstag rechnen. Der Auswärtskampf gegen den KSV Witten dürfte jedenfalls nicht zum Selbstläufer werden.