Eine unglaubliche Saison ist zu Ende - SVG erstmals unter den besten vier Teams in Deutschland!

Zimmi jubelt

Mit einem 19 Mann starken Kader und dem erklärten Ziel, erstmals das Halbfinale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft erreichen zu wollen, starteten die Germanen am 6. Oktober des vergangenen Jahres in ihre siebte Bundesliga-Saison. Es sollte eine unvergessliche, nämlich die erfolgreichste Runde einer Weingartener Mannschaft aller Zeiten werden...

Insgesamt acht Neuzugänge sollten ihren Beitrag zur "Mission Halbfinale" leisten und fast ausnahmslos bewiesen der sportliche Leiter des SVG, Ralph Oberacker, und Coach Frank Heinzelbecker bei ihrer Personalpolitik ein goldenes Händchen. So belegte die rumänische Neuverpflichtung Szabolcz Laszlo am Ende mit nur zwei Niederlagen in fünfzehn Einsätzen den zweiten Rang der vereinsinternen Scorerwertung hinter Rene Zimmermann, der sich in sechzehn Duellen nur einmal beugen musste. Super, "Zimmi"! Auch der Ungar Arpad Ritter erwies sich als echter Gewinn für die "Walzbach-Staffel" und kassierte in acht Kämpfen nur eine Niederlage, sein Landsmann Tibor Olah blieb in fünf Einsätzen sogar ungeschlagen. Bestens integrieren konnten sich in die Staffel des SV Germania auch die weiteren Neulinge Olaf Bock, Andrei Nohai, Nicolaj Chterev und David Vala. Einzig der frischgebackene WM-Dritte Kaloian Dinchev aus Bulgarien blieb deutlich hinter den in ihn gesetzten Erwartungen zurück.

Eine gehörige Portion Selbstvertrauen und die Gewissheit, das bis hierher stärkste Team der Vereinsgeschichte beisammen zu haben, nahmen die Germanen also mit auf ihre Reise zum ersten Auswärtskampf der Saison beim TSV Dewangen. Dem souveränen 25:12-Erfolg über den Aufsteiger aus Schwaben sollte acht Tage später ein noch deutlicherer 27:8-Sieg beim KSV Ketsch folgen. Das erste echte Highlight der Runde stand gegen den KSV Aalen 05 bevor. In einem Aufeinandertreffen absoluter Weltklasseathleten zeigten die Germanen dem schwäbischen Dauerrivalen gnadenlos die Grenzen auf und fegten ihn mit 27:11 von der Matte. Mit zwei weiteren klaren Siegen über den AB Aichhalden (24:12) und bei der RKG Freiburg 2000 (25:11) schlossen die Weingartener die Hinrunde der Bundesliga-Hauptrunde dann ab. Durch die Heimerfolge über Dewangen (25:12) und Ketsch (23:12) festigte der SVG zu Beginn der Rückrunde nicht nur seine Tabellenführung, sondern erarbeitete sich auch endgültig den Ruf eines unumstrittenen Halbfinalanwärters. Da die "Walzbach-Staffel" in der Folgezeit auch ihre Kämpfe in Aichhalden mit 24:11 und gegen Freiburg mit 24:12 gewinnen konnte, reichte ihr beim abschließenden Gruppenfight in der Aalener Greuthalle bereits eine Niederlage mit weniger als 16 Zählern zum Einzug in die Zwischenrunde. Man trennte sich von den "Ostalbbären" schließlich mit 16:16 und beendete damit als ungeschlagener Gruppensieger die Hauptrunde.

In der Zwischenrunde setzte die Truppe von Trainer Frank Heinzelbecker ihren Siegeszug scheinbar mühelos fort und zwang zunächst den KSK Neuss auswärts mit 31:6 in die Knie. Auch gegen die RWG Mömbris-Königshofen (23:12) und beim FC Erzgebirge Aue (23:14) gab man sich keine Blöße. Richtig eng wurde es für die Germanen erst wieder im Rückkampf gegen Aue, den man aufgrund großer personeller Probleme und dem unfreiwilligen Verzicht auf alle vier im Kader stehenden Ungarn nur mit 18:17 für sich entscheiden konnte. Auch in den weiteren Begegnungen der Saison sollten die Athleten aus Ungarn dem SVG nicht mehr zur Verfügung stehen und so erwies sich besonders der Kampf in Mömbris-Königshofen als waghalsiger Tanz auf der Rasierklinge. In der "Hölle von Schimborn" zogen die Weingartener erstmals mit 24:14 den Kürzeren, hatten den direkten Vergleich gegen die Mainfranken aber trotzdem gewonnen und retteten ihren minimalen Vorsprung mit einem klaren 25:12-Heimsieg über Neuss über die Ziellinie. Das Halbfinale war tatsächlich erreicht, der bisher größte Erfolg der Vereinsgeschichte perfekt!

Was diesen durchweg überzeugenden Auftritten folgen sollte, war die Kür. In der Runde der letzten Vier trafen die Germanen auf den Titelverteidiger und erneuten Favoriten auf den Meistertitel, 1.Luckenwalder SC. Bereits im Hinkampf mussten sich die Nordbadener vor heimischer Kulisse klar mit 13:23 geschlagen geben und so war die Entscheidung um den Finaleinzug eigentlich schon gefallen. Dennoch machten sich neben der Mannschaft auch zahlreiche Fans des SVG auf die Reise in das weit entfernte Brandenburg, um den Abschluss einer unvergesslichen Saison zu feiern. Die deutliche 7:29-Pleite in der Luckenwalder Fläminghalle störte keinen der Anhänger auch nur im Geringsten und so ließ man es zum Ausklang der erfolgreichsten Runde einer Weingartener Mannschaft noch einmal so richtig krachen!

Germanen, dieses Jahr werden wir nie vergessen!