Vorraussetzung für eine Vertragsverlängerung mit Christian Graupeter war am 15. Januar 2005, dass er dem Verein vor der WM in der Gewichtsklasse 66 kg zur Verfügung steht. Dies wurde am 28. Mai 2005 im Anschluss an die Bundesligatagung in Nürnberg nochmals im persönlichen Gespräch vereinbart. Danach sollte er in sechs weiteren Kämpfen, wie vertraglich fixiert, in der Gewichtsklasse 74 kg eingesetzt werden. Hierfür wurde eine jährliche Aufwandsentschädigung, sowie eine am Kampfabend zu entrichtende Entschädigung vereinbart. Dieser Betrag ist, entgegenkommender Weise, in 12 Monatsraten zu entrichten. Dies bedeutet, dass Herr Graupeter bis zum heutigen Tage bereits 2/3 seiner gesamten Aufwandsentschädigung erhalten hat, derzeit ohne erbrachte Gegenleistung. Von einem rückständigen Zahlungsverhalten, wie aktuell erwähnt, kann also in diesem Zusammenhang nicht die Rede sein.
Zum einen hat er uns und seinen Mannschaftsmitgliedern durch die nicht erreichte Gewichtsreduktion und Erfüllung der vertraglichen Vereinbarungen menschlich vor den Kopf gestossen. Zum anderen hat er mit diesem Verhalten den Erfolg und die sportliche Perspektive des Vereins substantiell gefährdet.
Was uns aber zum Entschluss der Trennung gebracht hat, ist seine vereinsschädigende Verhaltensweise am vergangenen Wochenende.
Ausschlaggebend waren letztlich Entschuldigungsforderungen des Sportlers an den Verein, nachdem der SVG einer weiteren finanziellen Vorschussleistung nach der nicht erbrachten Gewichtsreduktion nicht zustimmte. Herr Graupeter verlangt vielmehr zur Fortsetzung seiner sportlichen Karriere beim SVG eine Entschuldigung über unser Verhalten. Von persönlicher Betroffenheit kann in diesem Zusammenhang nicht die Rede sein. Vielmehr wirft er dem Verein wörtlich folgendes vor: „Leider haben einige des Vorstandes es leider an der entsprechenden Moral und Verständnis fehlen lassen und mich wie das Letzte behandelt.“
Wir möchten nochmals ausdrücklich betonen, dass Herr Graupeter nicht aus Gutmütigkeit oder im Interesse der Mannschaft in der Gewichtsklasse 66kg an den Start ging, sondern dies waren essentielle Bestandteile des im Januar ausgehandelten Vertrages.
Wir bedauern die Umstände, die uns zu dieser Entscheidung geführt haben. Im Interesse unserer Sponsoren, Zuschauer, Fans, der Vorstandschaft und auch der restlichen Mannschaftsmitglieder bleibt uns aber nach Abwägung aller vorliegenden Fakten keine andere Wahl. Für seine private und sportliche Zukunft wünschen wir Christian Graupeter alles Gute, verdeutlichen aber nochmals, dass dies nicht mehr im Trikot des SVG sein kann. In einem Schreiben vom 20.09.05 sieht Herr Graupeter ebenfalls in einer Trennung vom Verein die beste Lösungsmöglichkeit, so dass eine Auflösung der bisherigen Partnerschaft letztlich im Einvernehmen stattfindet.