„Wir sind stolz auf unsere vielen Eigengewächse und darauf, wie sie mit all den Widerständen der letzten Wochen und Monate umgegangen sind“, sagt der sportliche Leiter des SVG, Sebastian Mayer. Coronabedingte Kampfabsagen und Geisterkulissen, verletzungsbedingte Rückschläge – die junge und neu zusammengestellte Mannschaft der Germanen musste in dieser Saison einiges wegstecken. Doch letztlich biss sie sich durch – sehr souverän sogar und ohne eine einzige Niederlage. „Die Highlights waren sicher die Heimkämpfe, die wir vor vollem Haus austragen durften. Dass auch in der Oberliga mehrere hundert Zuschauer in die Mineralix-Arena gekommen sind, ist alles andere als selbstverständlich“, so Mayer. Dass ausgerechnet die Finals ohne Publikum stattfinden mussten, war bitter – angesichts der pandemischen Lage aber alternativlos. Nach dem souveränen 20:9 im ersten ließen die Germanen auch im zweiten Duell mit Laudenbach/Sulzbach nichts anbrennen und feierten in der Summe acht Einzelsiege.
Die anfängliche Nervosität wich bei vielen der Sportler im Laufe der Saison einer immer größeren Entschlossenheit. Keiner ließ einen Zweifel daran, dass der Weg direkt in die Regionalliga führen sollte. Neben Neuzugang Horatau erwies sich auch Routinier und Publikumsliebling Johnny Panait als höchst zuverlässiger Punktegarant. Dauerbrenner David Hirsch nahm genau wie Rückkehrer Eric Ritter eine tragende Rolle im Team ein, Talente wie Janis Heinzelbecker, Jeremy Weinhold oder Ali Beschtoew stellten mehrfach ihr großes Potenzial unter Beweis. Die Trainer Frank Heinzelbecker und Waldemar Galwas bereiteten ihre Schützlinge Woche für Woche akribisch auf die Kämpfe vor, die Vorstandschaft und ihre vielen fleißigen Helfer gestalteten einen für Oberliga-Verhältnisse sicher außergewöhnlichen Rahmen. Und die Fans und Sponsoren hielten dem SVG wie immer in den vergangenen Jahren auch diesmal bedingungslos die Treue.
Der Neustart nach dem Rückzug aus der Beletage des deutschen Ringsports ist den Germanen also eindrucksvoll gelungen. Nach einer kurzen Verschnaufpause wollen sie sich schon wieder der kommenden Saison widmen. In der werden die Weingartener dann in der Regionalliga antreten – und auf so manchen früheren Bundesligisten treffen. „Es wartet wieder viel Arbeit auf uns“, sagt Mayer. „Aber es wächst auch wieder etwas heran hier.“ Womöglich etwas ganz Großes. Der Auftakt in die neue Ära des mehrfachen deutschen Mannschaftsmeisters war jedenfalls schon mal vielversprechend.
Die Einzelergebnisse im Überblick
Klasse | KG Laudenbach/Sulzbach | SV Germania Weingarten | Wertung | Gesamt | |
---|---|---|---|---|---|
57G | Frederik Pufe | Janis Heinzelbecker | 0:16 | 0:4 | TÜ |
130F | Marco Bechtel | Artur Vegh | 2:8 | 0:2 | |
61F | Manuel Wagin | Grigore Herta | 14:2 | 3:0 | |
98G | Lukas Schmitt | David Hirsch | 0:9 | 0:4 | SS Gast |
66G | Felix Losmann | Teodor Horatau | 0:14 | 0:4 | |
86F | Pawel Malicki | Dominik Ehrismann | 3:4 | 0:1 | |
71F | Florian Losmann | Ali Fotov | 2:1 | 1:0 | |
80G | Tim Scheid | Mykhailo Rudoi | 0:5 | 0:2 | |
75G | Cedric Kriz | Ionut Panait | 0:4 | 0:4 | ÜG Heim |
75F | Lukas Rettig | Jeremy Weinhold | 2:8 | 0:2 | |
Endergebnis: 4:22 | 11.12.2021 |