In einem Teilnehmerfeld, das es in sich hatte, war die Marschroute von Anfang an klar. Denn nur die Finalteilnahme garantierte eines von zwei begehrten Olympiatickets in jeder Gewichtsklasse. Dudarov konnte den Kampf lange offenhalten und lag bis Minute fünf mit 1:2 zurück. Auch aus einer 30-sekündigen Aktivitätsphase konnte Ahmed kein Kapital schlagen. Kurz vor Ablauf gelang seinem bulgarischen Gegner ein sehenswerter Überwurf, der vom Kampfgericht mit vier Punkten bewertet wurde und das vorzeitige Turnieraus für Dudarov besiegelte.
Ein sehr schweres Los erwischte Luisa Niemesch in der Klasse bis 62 kg. Zum Auftakt bekam sie es mit der amtierenden Vizeweltmeisterin in der nichtolympischen höheren Gewichtsklasse bis 65 kg zu tun. Die Ukrainerin Irina Koliadenko ging dementsprechend mit leichten körperlichen Vorteilen auf die Matte und ließ Luisa von Beginn an nicht zur Faltung kommen. Nach einem Griff der Ukrainerin aus dem Stand in die gefährliche Lage, kämpfte Luisa eine knappe Minute vergebens gegen die drohende Schulterniederlage. Da Koliadenko ungefährdet in das Finale einzog, durfte Luisa Niemesch nochmal in der Hoffnungsrunde antreten. Auch wenn die Qualifikation zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich war, ging es darum weitere Wettkampfpraxis zu sammeln und etwas für das Selbstvertrauen zu tun. Die Gegnerin war die amtierende Vize-Olympiasiegerin Maria Mamashuk. Luisa konnte den Kampf lange Zeit offenhalten, musste sich schlussendlich aber mit 0:3 geschlagen geben.
Jetzt gilt es, sich noch einmal gezielt auf das weltweite Qualifikationsturnier, dass vom 6. bis 9. Mai in der bulgarischen Hauptstadt Sofia stattfindet, vorzubereiten. Dass man es mit etwas Losglück und einem Sahnetag auch als Underdog zu Olympia schaffen kann, bewies der einzige deutsche Qualifikant im freien Stil Gennadij Cudinovic, der sich in der Gewichtsklasse bis 130 kg gegen deutlich schwerere Gegner bis in das Finale vorkämpfen konnte.