Bei der U23-WM in Bukarest gelangen ihr in der Gewichtsklasse bis 62 kg vier teilweise überlegene Siege in fünf Kämpfen. Nur im Halbfinale musste sich Luisa der Ukrainerin Ilona Prokopevniuk geschlagen geben. Mental ließ sie sich davon nicht beeindrucken und konnte im Kampf um Bronze die US-Amerikanerin Kayla Miracle mit 6:3 in die Schranken weisen.
Das Los bescherte der Weingartenerin den Weg über die Qualifikation gegen Devi Pooja. Einem Sieg durch technische Überlegenheit gegen die Inderin, ließ Luisa im Achtelfinale einen 10:0 Sieg gegen die Schwedin Olivia Henningson folgen. Im Viertelfinale wartete die Italienerin Aurora Campagna, dritte der Juniorenweltmeisterschaften 2018. Gegen den Schützling von Enrique Valdes, dem Vater von DRL-Athlet Alejandro Valdes, ging Luisa anfänglich etwas vorsichtiger zu werke. Unter anderem dank zweier 4-Punktewertungen gelang aber auch hier ein Sieg durch technische Überlegenheit. Mit Ilona Prokopevniuk hatte Luisa im Halbfinale eine hohe Hürde zu nehmen. Gegen die Ukrainerin, die 2017 U-23 Vizeweltmeisterin war und sich auch den U-23 Europameistertitel 2018 sichern konnte, hielt die SV Germania Athletin lange Zeit gut mit. Knackpunkt des Kampfes war eine Konter-Aktion der Ukrainerin zwei Minuten vor Schluss nach einem Doppel-Beinangriff von Luisa den das Kampfgericht mit vier Punkten gegen Luisa wertete. Auch die geforderte Challenge konnte das Kampfgericht nicht umstimmen. Die verzweifelten Versuche den Kampf irgendwie noch zu drehen, nutze die Ukrainerin dann eiskalt aus.
Aber auch nach der Halbfinalniederlage war die ersehnte Medaille im Kampf um Platz 3 im Bereich des Möglichen. Hier war die Amerikanerin Kayla Miracle die Gegnerin und Luisa hatte noch eine Rechnung zu begleichen. Beide Athletinnen trafen Anfang des Jahres bei den Klippan Lady Open bereits aufeinander. Dort konnte sich Miracle mit 2:1 äußerst knapp durchsetzen. Luisa erhielt vom Kampfgericht sehr früh zwei Passivitätsverwarnungen und lag mit 0:1 zur Pause zurück. Nach einem starken Doppelbeinangriff und anschließendem Wurf gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit führte Luisa mit 4:1. Ein Tritt ins Mattenaus brachte der Amerikanerin einen Punkt. Nach einem weiteren Doppelbeinangriff und zwei Punkten befand sich die Amerikanerin in der gefährlichen Lage. Unverständlicherweise unterbrach der Kampfrichter die Aktion und pfiff in den Standkampf. Nach einer langen Minute Defensivarbeit und einer zwischenzeitlichen Verwarnung stand der Gewinn der Bronzemedaille endlich fest.
Der SV Germania gratuliert Luisa zu ihrer absolut verdienten dritten WM-Medaille von ganzem Herzen!