Interview mit Neuzugang Jan Fischer

Ramsin Azizsir gegen Jan Fischer

Mit Jan Fischer kann die DRL-Mannschaft von Germania Weingarten einen weiteren starken Neuzugang vermelden. Der geborene Riegelsberger ist ein bekanntes Gesicht aus der Bundesliga und ging in den vergangenen Jahren als Teamkapitän für den KSV Köllerbach auf die Matte. Im Interview erzählt Fischer über die Gründe für seinen für viele überraschenden Wechsel an den Walzbach.

Germania: Willkommen in Weingarten! Freust du dich, nach etlichen Auftritten mit dem KSV Köllerbach hier jetzt auch mal auf der anderen Seite der Matte einzulaufen?

Fischer: Absolut! Ich freue mich auf ein neues Kapitel in meinem Leben, eine neue Herausforderung.

Germania: Du hast über 20 Jahre in Köllerbach gerungen. Dein Wechsel hat viele überrascht...

Fischer: Ich habe ihn mir auch nicht leicht gemacht, das ist doch klar. Ich war seit 1995 beim KSV, habe dort von der Jugend bis hin zu den ganz großen Erfolgen mit der 1. Mannschaft alles miterlebt. Das war schon eine schöne Zeit.

Germania: Was hat dich bewogen, trotzdem die Seiten zu wechseln?

Fischer: Es war einfach Zeit für einen neuen Reiz. Das, was den KSV über Jahre hinweg ausgezeichnet und stark gemacht hat, dieser Teamgeist, ist zuletzt etwas verloren gegangen. Da haben mir einige Dinge nicht mehr so gefallen. Und Weingarten ist im deutschen Ringsport eine absolute Top-Adresse! Die Anfrage vom SVG hat mich deshalb sehr geehrt.

Germania: Welche Erinnerungen hast du an Weingarten?

Fischer: Oh, das sind viele. Ich habe hier schon so oft gerungen. Ich habe ja sogar noch die alte, kleine Germania-Halle miterlebt, später dann die Walzbachhalle. Die Schlachten, die ich hier mit dem KSV schon geschlagen habe, waren wirklich legendär! Alleine gegen René Zimmermann habe ich gefühlt 100 Mal gerungen. Und dann gab’s da mal diesen Ukrainer, Sergios Solontkis, das war ein ganz harter Brocken! Ich war immer sehr gerne hier, weil die Stimmung außergewöhnlich ist und der ganze Rahmen höchst professionell. Was das betrifft, ist Weingarten Vorreiter in unserem Sport!

Germania: Mit der Deutschen Ringerliga erwartet selbst einen Routinier wie dich jetzt nochmal völliges Neuland. Schon aufgeregt?

Fischer: Auf jeden Fall! Es fällt schwer, irgendwelche Prognosen abzugeben. Aber Weingarten wird nicht mit dem Ziel antreten, nur irgendwie mitzuringen. Die Jungs hier wollen immer ganz nach oben und das will ich auch!

Germania: Zusammen mit Adam Juretzko bist du der Erfahrenste im Team. Könnt ihr den Kollegen wertvolle Tipps geben?

Fischer: Ich denke schon. Es ist immer gut, so ein paar ältere Hasen drin zu haben, die den Jüngeren erklären, worauf es in der Liga ankommt. Die unterscheidet sich ja schon von einem internationalen Wettkampf, wo jeder sein eigenes Süppchen kocht und keine Verantwortung für den Erfolg der Mannschaft trägt.

Germania: Und was machst du, wenn du nicht auf der Ringermatte stehst?

Fischer: Ich habe eine 50-Prozent-Stelle als Sportpolizist. Mit der und den sechs, sieben Trainingseinheiten pro Woche bin ich gut beschäftigt. Und dann habe ich ja noch meine kleine Tochter Ida. Die ist gerade zwei Jahre alt geworden und wirklich mein ganzer Stolz!

Germania: Vielen Dank für dieses Interview und alles Gute bei Germania Weingarten!