Eine ordentliche Hypothek, doch noch haben sie im Lager der Germanen den Glauben an die Sensation nicht verloren.
"Wir brauchen irgendwo eine Überraschung, vielleicht auch mal einen Schultersieg", sagt der Sportliche Leiter des SVG, Sebastian Mayer, mit Blick auf die bevorstehenden zehn Einzelkämpfe, die darüber entscheiden werden, wer sich zum insgesamt dritten Mal den Meistertitel sichert - Weingarten oder Nendingen.
Fakt ist: Gerade in den Schlüsselkämpfen der zweiten Halbzeit müssen die Germanen zulegen, wollen sie den Spieß noch umdrehen und ihren Coup aus den Jahren 2011 und 2012 wiederholen. So wird es William Harth in der Gewichtsklasse bis 86 Kilogramm aller Voraussicht nach erneut mit dem brandgefährlichen Moldawier Piotr Ianulov zu tun bekommen, sein jüngerer Bruder Georg Harth im 75-kg-Limit ein weiteres Mal auf seinen Nationalmannschaftskollegen Samet Dülger treffen.
Die Harth-Brüder gehören übrigens zu den wenigen Athleten im Weingartener Kader, die für diesen letzten Saisonkampf gesetzt sein dürften. Ansonsten bieten sich den Trainern Frank Heinzelbecker und Waldemar Galwas etliche taktische Variationsmöglichkeiten. Den Nicht-EU-Ausländerplatz beispielsweise könnten sie entweder mit dem mit dem ukrainischen Freistiler Vasyl Shuptar oder aber dem armenischen Griechisch-römisch-Ass Roman Amoyan besetzen, womöglich sogar mit dessen in dieser Saison bislang noch nicht aufgebotenem Landsmann Karapet Chalyan. Auch im klassischen Stil der 86-kg-Klasse ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen, neben Jan Rotter käme hier auch der Bulgare Ilian Georgiev in Frage.
So oder so ist also für Spannung gesorgt am kommenden Samstag. Beim öffentlichen Wiegen um 18.45 Uhr wird sich herausstellen, welche zehn Germanen die schwierige Mission Titelgewinn in Angriff nehmen und versuchen werden, mit Hilfe der hoffentlich wieder einmal lautstarken Unterstützung ihrer Fans den Bock noch umzustoßen. Kampfbeginn ist um 19.30 Uhr.