Wie auch im Viertelfinal-Duell gegen die RWG Mömbris-Königshofen erwischten zunächst die Gäste aus dem Saarland den besseren Start in den Kampf. Die Verantwortlichen des SVG änderten Ihre Aufstellung im Vergleich zum Viertelfinal-Hinkampf auf zwei Positionen. In der Gewichtsklasse bis 66 kg griechisch-römisch kam Publikumsliebling "Johnny Panait" für den angeschlagenen Istvan Levai ins Team. Alexandru Chirtoaca ersetze Marcel Ewald im Freistil-Fliegengewicht. Bis kurz vor Ende sah es dann auch so aus, als würde der Rumäne seinen Einsatz rechtfertigen und den Kampf für sich entscheiden. Fünf Sekunden vor Schluss musste Alex aber eine 2er-Wertung abgeben und seinem Widersacher Andrei Dukov den Sieg überlassen. Einen Kampf auf Messers Schneide sahen die offiziell 2.200 Zuschauer ebenfalls im Schwergewichtsduell zweier Olympiamedaillengewinner. Beim Endstand von 1:1 Wertungspunkten musste sich Mindaugas Mizgaitis dem Vize-Olympiasieger von London, Heiki Nabi, aufgrund der Passivitätsstatistik geschlagen geben. Der KSV Köllerbach führte somit nach zwei Kämpfen mit 0:2. Dies sollten dann aber die einzigen Punkte für den sechsmaligen Deutschen Mannschaftsmeister vor der Pause sein. Im Anschluss drehten die Mannen im roten Trikot das Ergebnis zur 8:2-Halbzeitführung. Den Anfang machte wieder einmal Donior Islamov gegen die deutsche Nachwuchshoffnung Etienne Kinsinger. Nachdem die Weingartener Ecke nach einem Versuch des verkehrten Aushebers eine Beinarbeit Kinsingers gesehen hatte, nutzen Frank Heinzelbecker und Waldemar Galwas die Möglichkeit der Challenge. Diese wurde allerdings vom Kampfgericht abgeschmettert und der 18-jährige Deutsche erhielt einen Punkt. Im zweiten Kampfabschnitt konnte Donior dann aber im Bodenkampf ein Feuerwerk abrennen und den Rückstand binnen 10 Sekunden in einen 7:1-Sieg umwandeln. Ebenfalls zwei Mannschaftspunkte erkämpfte sich anschließend William Harth im innerdeutschen Duell gegen Genadij Cudinovic. Bis zwei Minuten vor Ende stand auf beiden Seiten jeweils ein Punkt nach nicht genutzter Passivitätszeit zu Buche, ehe "Willi" den Kampf mit einer Viererwertung zu seinen Gunsten entscheiden konnte. Im letzten Duell vor der Pause machte Anatoli Guidea seinem Spitznamen "Mister 100 Prozent" alle Ehre. Seinem Landsmann Radoslav Velikov ließ er nicht den Hauch einer Chance und demontierte diesen mit 15:0 Wertungspunkten nach allen Regeln der Kunst.
Den bis dahin erarbeiteten Vorsprung sollte nun im Anschluss Ramsin Azizsir gegen Köllerbachs Teamkapitän Jan Fischer erhöhen. Gegen seinen nationalen Dauerrivalen nutze er diese Gelegenheit allerdings leider nicht und musste diesem sogar zwei Mannschaftspunkte überlassen. Die nicht unbedingt einkalkulierte Niederlage trübte den enormen Mannschaftsgeist der Germanen in keinster Art und Weise. Im Duell zweier Konditionswunder zeigte Publikumsliebling Johnny Panait seinem "Angstgegner" Thomasz Swierk die Grenzen auf und siegte mit 3:1 Wertungspunkten. Den wohl besten Kampf seiner noch jungen Karriere machte im Anschluss Ahmed Dudarov gegen den sich momentan in einer Topform befindenden Ex-Germanen Stefan Gheorghita. Zwar marschierte dieser sechs Minuten lang ausnahmslos nach vorne, ohne allerdings gegen den clever ringenden Neuzugang der Germanen punkten zu können. Dieser nutze eine Unaufmerksamkeit des Rumänen und machte binnen Sekunden mit einem Take-Down und einem anschließenden Durchdreher gleich vier Wertungspunkte. Musste Ahmed sich in Aschaffenburg nach eigener Führung noch kurz vor Ende geschlagen geben, brachte er den Sieg dieses Mal über die Zeit und wurde vollkommen zu Recht frenetisch von den SVG-Fans gefeiert. Diese sensationelle Stimmung im SVG-Eventzelt sollte dann auch Georg Harth gegen seinen Dauerrivalen Andrij Shyyka beflügeln. "Jaba" nutze die komplette Kampfzeit um mit dem Schlussgong die entscheidende Wertung zum 4:3-Sieg zu erzielen. Im allerletzten Duell des Abends wollte dann Adam Juretzko beim Stand von 11:4 den Sack in Richtung Finale mit seiner Spezialität, der Kopfklammer aus der Bodenlage, zumachen. Timo Badusch konnte den Angriff aber kontern und den Commander fast schultern. Diesem Konter fügte das Köllerbacher Eigengewächs noch zwei Durchdreher hinzu und konnte die Ausgangslage für sein Team etwas verbessern. Endstand 11:6
Nun heißt es am kommenden Samstag im Püttlinger Trimm-Treff den 5-Punkte-Vorsprung zu verteidigen. Der sportliche Leiter der Germanen, Sebastian Mayer, war mit dem Ergebnis durchaus zufrieden. Allerdings ist er sich durchaus bewusst, dass das Team des KSV im Rückkampf etwas stärker stehen kann und der Marsch ins Finale kein Selbstläufer wird.
Die Einzelergebnisse im Überblick
Klasse | SV Germania Weingarten | KSV AE Köllerbach | Wertung | Gesamt | |
---|---|---|---|---|---|
57F | Alexandru Chirtoaca | Andrei Dukov | 4:4 | 0:1 | |
130G | Mindaugas Mizgaitis | Heiki Nabi | 1:1 | 0:1 | |
61G | Danior Islamov | Etienne Kinsinger | 7:1 | 2:0 | |
98F | William Harth | Gennadij Cudinovic | 5:1 | 2:0 | |
66F | Anatoli Guidea | Radoslav Velikov | 15:0 | 4:0 | TÜ |
86G | Ramsin Azizsir | Jan Fischer | 1:4 | 0:2 | |
66G | Ionut Panait | Thomasz Swierk | 3:1 | 1:0 | |
86F | Ahmed Dudarov | Stefan Gheorghita | 5:4 | 1:0 | |
75F | Georg Harth | Andrij Shyyka | 4:3 | 1:0 | |
75G | Adam Juretzko | Timo Badusch | 1:6 | 0:2 | |
Endergebnis: 11:6 | 17.01.2015 |