Sieg und Niederlage am ersten Doppelkampfwochenende der Saison

Am Wochenende waren die Germanen gleich zweimal gefordert und bestritten ihren ersten Doppelkampftag der Saison 2014/15. Konnte man am Samstag noch souverän mit 3:22 beim Tabellenschlusslicht SV Triberg siegen, musste man sich am gestrigen Abend mit 8:12 dem amtierenden Deutschen Mannschaftsmeister ASV Nendingen in der heimischen Mineralix-Arena geschlagen geben.

In Triberg konnten die Mannen um Cheftrainer Frank Heinzelbecker acht der zehn Einzelkämpfe für sich entscheiden. Zu Beginn der Begegnung kam Alexandru Chirtoaca kampflos zu vier Mannschaftspunkten, da die Gastgeber verletzungsbedingt keinen Athleten in der Klasse bis 57 kg Freistil aufbieten konnten. Weitere zwei Zähler steuerte Vizewelt- und Militärweltmeister Oliver Hassler bei. Gegen Gabriel Fix behielt er mit 6:0 Wertungspunkten die Oberhand. Doppelt so viele Wertungspunkte konnte Danior Islamov in der Gewichtsklasse bis 61 kg griechisch-römisch erzielen. Gegen den Triberger Neuzugang Ceyhun Zaidov gelang ihm ein 3:0-Punktsieg. Lediglich einen Kampf konnten die Gastgeber vor der Pause siegreich gestalten. Anatoli Guidea musste sich seinem Landsmann Mihail Sava mit 1:5 Wertungspunkten beugen. Zuvor hatte William Harth im Freistil-Halbschwergewicht keine Probleme mit Tribergs Ersatzmann Joscha Gantert. Bereits nach 2:58 Minuten stand er als Sieger durch technische Überlegenheit fest.

Auch nach der Pause mussten die Triberger bis zum vorletzten Kampf auf Zählbares warten. Zunächst punkteten wieder die Mannen im blauen Trikot. Ramsin Azizsir behielt in der Gewichtsklasse bis 86 kg im klassischen Stil mit 4:0 Wertungspunkten gegen Jan Rotter die Oberhand und steuerte somit weitere zwei Mannschaftspunkte dem Konto der Germanen zu. Ebenfalls zwei Zähler konnte Johnny Panait gegen den Armenier Aleksan Mikayelyan sammeln. Im Anschluss sahen die ca. 300 Zuschauer in Tribergs Sporthalle dann den bis dato knappsten Kampf des Abends. Mit 6:4 Wertungspunkten triumphierte Achmed Dudarov denkbar knapp über Stefan Cantir. Ein erfolgreiches Comeback nach Verletzungspause hätte an diesem Abend fast Georg Harth feiern können. Erst mit dem Schlussgong musste er die entscheidenden Zähler seinem Gegenüber Roman Dermenji überlassen. Der letzte Kampf des Abends war dann eine ganz klare Sache für die Gäste aus Weingarten. Istvan Levai ließ in seinem ersten Saisoneinsatz dem jungen Nico Schäuble nicht den Hauch einer Chance und beförderte diesen bereits nach 47 Sekunden auf beide Schultern.

Nach diesem Pflichtsieg über den SV Triberg wollten sich die Weingartener dann am Sonntagabend in der heimischen Mineralix-Arena für das "Final-Unentschieden" beim ASV Nendingen revanchieren, was leider nicht gelingen konnte. Zum Teil passiv eingestellte Nendinger gepaart mit einem durchgehend passiven Mann in weiß ließen die Gemüter der Germanenanhänger das ein oder andere Mal zum Kochen bringen. Hinzu kam, dass die Athleten von Cheftrainer Frank Heinzelbecker mehrmals in den letzten Sekunden wichtige Wertungen zuließen.

Bereits zu Beginn lief es alles andere als optimal für den SVG. Alexandru Chirtoaca fand gegen seinen Landsmann, den Ex-Germanen Ghenadie Tulbea, in der Gewichtsklasse bis 57 kg Freistil keine Mittel und musste sich 1:7 geschlagen geben. Diesen 0:2-Punktrückstand konnte Oliver Hassler im Anschluss nicht aufholen. Im Schwergewichtskampf gegen ehemaligen Weltmeister Balasz Kiss musste er unglücklich eine 4er-Wertung am Mattenrand hinnehmen, welche er im Anschluss nicht mehr kompensieren konnte. Die Gäste bauten ihre Führung somit auf 0:4 aus. Die ersten Punkte für die Germanen sammelte Danior Islamov im Limit bis 61 kg griechisch-römisch. Gegen Baris Diksu wurde er allerdings vom Unparteiischen "leicht" benachteiligt und konnte den Umständen geschuldet nur einen 2:0-Punktsieg erringen. Einen guten Kampf trotz Niederlage zeigte William Harth im Freistil-Halbschwergewicht. Gegen seinen "Angstgegner" Nicolai Ceban war er kurz vor einem Sieg musste sich dann aber doch knapp mit 3:4 Punkten geschlagen geben. Im letzten Kampf vor der Pause konnte dann Routinier Anatoli Guidea über Nendingens Neuzugang Alexander Semisorow triumphieren. Überschattet wurde dieser Kampf von einer Unsportlichkeit Semisorows. In den letzten Kampfsekunden deutete er einen Handschlag an um den Kampf eigentlich als beendet zu erklären, versuchte dann aber trotzdem einen Angriff, wofür er zu Recht von den Zuschauern ausgepfiffen wurde.

Halbzeit zwei startete deutlich besser als Hälfte eins. Mit zwei Siegen zum Auftakt konnten die Germanen den Rückstand in eine 8:5-Führung drehen. Leider waren dies aber gleichzeitig die letzten Siege aus Weingartener Sicht an diesem Abend. Ramsin Azizsir behielt im ersten Kampf nach der Pause gegen seinen Nationalmannschaftskollegen Florian Neumaier in der Gewichtsklasse bis 86 kg griechisch-römisch mit 5:0 Wertungspunkten die Oberhand und steuerte somit zwei Mannschaftspunkte bei. Ebenfalls zwei Zähler konnte Johnny Panait erkämpfen. In diesem Kampf hatte der Kampfrichter leider nicht den Mut die Passivitätsregel konsequent durchzuziehen und den ASV-Ringer Benjamin Raiser somit gerechtfertigt zu disqualifizieren. Im Gegenzug wurde dieser für seinen Dauerrückwärtsgang noch belohnt. Erwartungsgemäß chancenlos waren im Anschluss Achmed Dudarov und der sich noch nicht in Topform befindende Georg Harth. Achmed musste gegen seinen ehemaligen Mannschaftskollegen Piotr Ianulov drei Mannschaftspunkte abgeben. Gleiches Leid ereilte Georg Harth im Freistilweltergewicht gegen den starken Saba Khubezhty, wobei er die entscheidenden Punkte zur 0:3-Niederlage erst Sekunden vor Schluss abgab. Im letzten Kampf hätte es dann einem Wunder gleichen müssen, hätte Ilian Georgiev den Kampf noch drehen können. Gegen Frank Stäbler fand er in einem rauen Kampf nicht der geeigneten Mittel und unterlag mit 0:1 Punkten.

Für den SV Germania 04 Weingarten bedeutet diese Niederlage natürlich kein Weltuntergang. Man wird versuchen, die nächsten Kämpfe erfolgreich zu gestalten und dann in der Rückrunde die Revanche beim ASV Nendingen neu versuchen. Weiter geht es am kommenden Samstag im badisch-schwäbischen Derby zu Gast beim KSV Aalen. Kampfbeginn auf der Ostalb ist um 19:30 Uhr.