SV Germania Weingarten gewinnt das erste Viertelfinale beim KSV Köllerbach

Mit einem 14:15-Auswärtssieg im Püttlinger Trimm-Treff verschaffte sich der SVG am Samstagabend eine gute Ausgangsposition für den Viertelfinalrückkampf am 18. Januar in Bruchsal. Nach Bekanntwerden der Mannschaftsaufstellung war bei den Anhängern der Germanen große Ernüchterung eingekehrt: Durch den kurzfristigen Ausfall von Leistungsträger Peter Modos rückte Nachwuchstalent Sören Stein ins Team und die sportliche Leitung der Germanen stellte somit sechs Deutsche, wovon zwei Ringer den U23-Status besitzen. Diesen Vorteil konnten die Gastgeber aus dem Saarland allerdings nicht nutzen und so bescherte das Team um Cheftrainer Frank Heinzelbecker den Fans des SVG mit großem Kämpferherz und einer sehr starken, geschlossenen Mannschaftsleistung einen gehörigen Grund zum Feiern.

Zunächst ging der SV Germania Weingarten mit vier Punkten in Führung. In der Gewichtsklasse bis 55 kg im freien Stil stellte der KSV Köllerbach das Nachwuchstalent Valentin Seimetz, um die Deutschquote zu erfüllen. Gegen Alexandru Chirtoaca hatte dieser allerdings keine Chance und musste sich durch technische Überlegenheit geschlagen geben. Im Anschluss folgten Kämpfe, in denen der Gastgeber deutlich im Vorteil war. Mit drei Siegen in Folge drehte das Team um Trainer Thomas Geid die Führung des SVG zu einem 9:4 Punktestand. Oliver Hassler hatte im Schwergewichtsduell gegen den amtierenden Weltmeister Heiki Nabi keine Chance und musste sich mit 0:3 Punkten beugen. Auch der kurzfristig nachgerückte Zweitmannschaftsringer Sören Stein konnte erwartungsgemäß gegen Vyugar Ragymov keine Punkte sammeln und unterlag durch technische Überlegenheit seines Gegners. Aber bereits im anschließenden Kampf gab es den ersten Lichtblick: Gegen den deutlich favorisierten Lyuben Iliev setzte Gabriel Seregelyi die Marschrichtung der sportlichen Leitung um Schadensbegrenzung einwandfrei um und überließ seinem Widersacher mit einer guten Leistung lediglich zwei Mannschaftspunkte.

Der folgende Kampfverlauf glich dann voraussehend einer Wundertüte. Denn schaute man sich die kommenden Kampfpaarungen an, sah man ausschließlich ausgeglichene Duelle. Eben diese Begegnungen galt es für den SVG siegreich zu gestalten, um die Ausgangssituation für den kommenden Viertelfinalrückkampf offen zu halten. Lautstark angefeuert von den zahlreich mitgereisten Fans nutzten die Kämpfer auf der Matte diese Chance und entschieden fünf der sechs offenen Kämpfe zu Gunsten der Germanen. Einen dieser Siege erkämpfte Anatoli Guidea im letzten Kampf vor der Pause. Gegen seinen Landsmann Radoslav Velikov erkämpfte er mit 3:1 Wertungspunkten einen 2:1-Sieg und verkürzte somit zum 10:6-Pausenstand.

Nach der Pause sahen die Zuschauer im Püttlinger Trimm-Treff zum ersten Mal Ramsin Azizsir im 84 kg-Limit. Gegen seinen nationalen Dauerrivalen Jan Fischer setzte er ein deutliches Ausrufezeichen im Kampf um Deutschlands Nummer eins. Mit einer 2-Punkte-Wertung aus dem Stand und einem weiteren Punkt aufgrund der Passivität seines Gegners kam er zu einem 2:0-Erfolg. Im anschließenden Duell der Gewichtsklasse bis 66 kg im klassischen Stil konnte der KSV Köllerbach den letzten Sieg des Abends erringen. Konnte Ionut Panait noch mit einer 1:0-Führung in die Pause gehen, musste er sich nach sechs Minuten Kampfzeit dem Franzosen Tarik Belmadani mit 1:4 geschlagen geben. Auch in den verbleibenden drei Begegnungen war es wieder der Kampfgeist und das starke Mannschaftsgefühl, welche den SVG letztendlich auf die Siegesstraße brachten. Bekhan Kurkiev überließ Maciej Balawender keine Wertung und siegte mit 2:0 Punkten. Frenetisch gefeiert wurde im Anschluss Georg Harth: Wie auch Ramsin Azizsir hatte er es mit seinem nationalen Dauerrivalen zu tun. Bis zehn Sekunden vor Kampfende sah Andrij Shyyka wie der sicherer Sieger aus. Aber angelehnt an Sepp Herbergers Fußballweißheit „"Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten", musste Shyyka schmerzhaft erfahren, dass ein Ringkampf eben sechs Minuten dauert. Denn bei Minute 5:53 erzielte Georg Harth eine zwei Punktewertung aus dem Stand, welcher er noch eine Beinschraube nachlegte. So stand es vor dem letzten Kampf des Abends 13:13 und wieder einmal war es der Altmeister, der "Commander" Adam Juretzko, welcher dem SVG den Sieg brachte. Im Duell der Generationen belehrte er einmal mehr die "Jugend" , dass man mit über 40 Jahren noch nicht zum alten Eisen zählt. Mit einem 2:1-Punktsieg machte er den Sack zu und die Fans des SVG konnten über an einen zuvor nicht geglaubten Sieg feiern.

Nun gilt es am kommenden Samstag in der Halle 21 der Bruchsaler Holzindustrie diese knappe Führung vor heimischem Publikum zu verteidigen und den Einzug in das Halbfinale perfekt zu machen. Gegner wäre dann eine Woche später der Sieger aus der Viertelfinalpaarung zwischen dem TuS Adelhausen und der RWG Mömbris-Königshofen, die am Wochenende im Hinkampf vor heimischem Publikum mit 15:18 der Mannschaft aus Südbaden unterlag.

Die Einzelergebnisse im Überblick

KlasseKSV AE KöllerbachSV Germania WeingartenWertungGesamt
55F Valentin Seimetz Alexandru Chirtoaca 0:11 0:4
120G Heiki Nabi Oliver Hassler 5:0 3:0
60G Vugar Ragimov Sören Stein 11:0 4:0
96F Lyuben Iliev Gabriel Seregelyi 2:0 2:0
66F Radoslav Velikov Anatoli Guidea 1:3 1:2
84G Jan Fischer Ramsin Azizsir 0:3 0:2
66G Tarik Belmadani Ionut Panait 4:1 2:1
84F Maciej Balawender Bekhan Kurkiev 0:4 0:2
74F Andrij Shyyka Georg Harth 2:4 1:2
74G Timo Badusch Adam Juretzko 1:4 1:2
Endergebnis: 14:1511.01.2014