SV Germania Weingarten erklimmt Tabellenspitze der 1. Bundesliga Süd

Gegenüber dem 25:6-Auswärtserfolg über den KSV Aalen 2005 vor einer Woche hat die sportliche Leitung der Germanen die Mannschaft auf zwei Positionen verändert, was sich als richtiger Schachzug erwies. Benjamin Hofmann kam für Ionut Panait ins Team und ging erstmals in der Gewichtsklasse bis 66 kg griechisch-römisch auf die Matte. Durch den Einsatz eines weiteren Deutschen wurde der Wechsel in der Klasse bis 74 kg griechisch-römisch ermöglicht. Hier wechselte Trainer Frank Heinzelbecker zwischen Adam Juretzko und Ilian Georgiev.

Den besseren Start erwischten die Gäste aus Nendingen. Im Auftaktkampf (Klasse bis 55 kg griechisch-römisch) hatte Lukas Höglmeier gegen den mehrfachen Medaillengewinner bei Welt- und Europameisterschaften und Olympiadritten von Peking, Roman Amoyan, keine Chance und musste sich in Runde drei auf Schulter geschlagen geben. Durch den Einsatz des Armeniers, welcher somit den Ausländerplatz der Nendinger belegte, musste der Trainer der Gäste allerdings in anderen Gewichtsklassen auf manches Ass verzichten und im Schwergewicht bis 120 kg Freistil, zur Erfüllung der Deutschquote, selbst auf die Matte. Taha Akgül revanchierte sich für seinen Teamkollegen Höglmeier und glich mit einem Schultersieg in Runde zwei aus. Durch den Kampf im Limit bis 60 kg freier Stil gingen die Gäste aus Nendingen dann wieder in Führung. Marcel Ewald, der nach seiner Leistenverletzung noch nicht in Topform ist, kam über einen Rundenerfolg nicht hinaus. Im vierten Kampf des Abends brachte Oliver Hassler den SV Germania Weingarten dann erstmals in Führung. Gegen Erik Aeps ließ er nichts anbrennen und kam somit zu einem souveränen 3:0-Punktsieg. Vor der Pause zeigte dann noch Benny Hofmann, dass er auch in der Gewichtsklasse bis 66 kg nicht zu unterschätzen ist. Gegen den amtierenden Europameister Frank Stäbler rang er gut mit und wurde durch eine zweifelhafte Entscheidung des Kampfrichters um einen Rundenerfolg gebracht. Somit gingen die Gäste aus Nendingen mit einer knappen 8:10-Führung in die Pause.

Diese Führung war allerdings nicht von langer Dauer, denn die zweite Hälfte der Spitzenbegegnung war die der Hausherren. Gleich im ersten Kampf, Klasse bis 84 kg Freistil, brachte Serdar Böke die Germanen wieder in Führung und bestätigte mit einem 3:0-Erfolg über Piotr Ianuluv seine starke Leistung vom Auswärtskampf in Aalen. Den wohl spannendsten Kampf des Abends sahen die Zuschauer dann im Limit bis 66 kg freier Stil. In einem 5-Runden-Mattenkrimi hatte Anatolie Guidea am Ende knapp die Oberhand gegen den Deutschen Samet Dülger. In der Gewichtsklasse bis 84 kg griechisch-römisch musste der SVG im Anschluss die letzte Niederlage des Abends und einzige in Hälfte zwei hinnehmen. Der durch Schulterprobleme gehandicapte Zhan Belenyuk konnte seinen Erfolg aus der Vorrunde nicht wiederholen und musste sich Nenad Zugaj mit 1:3 Runden geschlagen geben. Somit sollten es die beiden Kämpfe in der Gewichtsklasse bis 74 kg sein, welche beim Stand von 15:15 die Entscheidung brachten. Neven Zugaj hatte nicht lange Zeit sich über den Erfolg seines Zwillingsbruders Nenad zu freuen, denn gleich im darauf folgenden Kampf bekam er die Stärke von Ilian Georgiev zu spüren und unterlag mit 1:3. Durch die starke Leistung von Georgiev hatte nun Soner Demirtas eine gute Ausgangsposition, um den Kampf zu Gunsten der Germanen zu entscheiden, welche er auch souverän nutzte! Der junge Ahmed Dudarov hatte nicht den Hauch einer Chance und musste eine Niederlage durch technische Überlegenheit hinnehmen.

Im Lager der Germanen ist man mit der Leistung der Mannschaft sehr zufrieden. Dem angestrebten Ziel, die direkte Qualifikation fürs Viertelfinale, ist man durch das Erreichen der Tabellenspitze sehr nahe gekommen. Nun darf man in den weiteren Begegnungen nicht viel anbrennen lassen, um einen der beiden ersten Tabellenplätze zu halten. Weiter geht es am kommenden Samstag mit dem Auswärtskampf beim SV Wacker Burghausen. Trotz der weiten Entfernung ist der Fanbus bereits restlos ausgebucht. Es darf also mit einer fantastischen Stimmung gerechnet werden.