Zuvor hatte der 28jährige in der Poolrunde dem Weißrussen Valery Tsylents und Nachwuchstalent Florian Schwalbe problemlos das Nachsehen gegeben. Mehr Mühe hatte er dann im Viertelfinale gegen seinen ewigen Widersacher Tim Nettekoven, den er jedoch nach Verlängerung durch Kampfrichterentscheid gewinnen konnte. Im Halbfinale unterlag der Griechisch-Römisch-Spezialist dem Ukrainer und späteren Silbermedaillengewinner Oleksandr Daragan trotz aufopferungsvollem Kampf mit 3:1 Punkten und verpasste somit den Einzug in das Finale. Der Landestrainer des Nordbadischen Ringerverbandes und gleichzeitig Vereinstrainer beim SV Germania, Willi Ullrich, war von den Leistungen seines Schützlings sehr angetan. „Ich bin der Meinung, dass er mit den gezeigten Leistungen die Qualifikation für die Weltmeisterschaften Anfang Oktober in Paris auf jeden Fall verdient hat“. Bundestrainer Günter Reichelt wollte sich jedoch in Dortmund noch nicht auf die Auswahl festlegen, die er in Paris für den Deutschen Ringer-Bund auf die Matte schicken wird. Vielmehr sollen die Athleten sich in den anstehenden Kader-Lehrgängen durch gute Leistungen empfehlen.
Der Kaderkollege von Kai Dittrich, Weingartens Michael Böh hat dagegen einen Medaillenrang verpasst. Der 60-Kilo-Athlet landete auf Platz fünf, nachdem er sich trotz 2:0-Führung Weltmeister Dilshod Aripov aus Usbekistan geschlagen geben musste. „Das ist nach seiner Schulterverletzung ein sehr gutes Ergebnis“ urteilte Willi Ullrich über Böh, der sich in den Poolkämpfen gegen Marco Greifelt und den Belgier Antoine Waauff durchgesetzt hatte.
Der dritte Germania-Starter im Bunde, Volker Hirt kam in der 74 kg-Klasse nicht über die Vorrunde hinaus. Sascha Schüller hatte er zwar noch sicher im Griff, gegen den späteren Drittplazierten Igor Balaur aus Frankreich aber das Nachsehen.